Einwohnerzahl Russland aktuell: Bevölkerungsstatistik und Trends

Die aktuelle Einwohnerzahl Russlands beträgt geschätzt rund 144,7 Millionen Einwohner:innen im Jahr 2022. Damit ist Russland eines der bevölkerungsreichsten Länder der Welt. Mit einer Fläche von circa 17,1 Millionen Quadratkilometern ist es zudem das größte Land der Welt. Diese beeindruckenden Zahlen verdeutlichen die Größe und Vielfalt der russischen Bevölkerung.

Unter den zahlreichen Städten Russlands sind neben Moskau auch St. Petersburg und Nowosibirsk von großer Bedeutung. Diese Städte nehmen nach Moskau den Rang der größten Städte in Russland ein. Sie sind kulturelle und wirtschaftliche Zentren, die zu dem Wachstum und der Entwicklung des Landes maßgeblich beitragen.

Die Bevölkerungsentwicklung in Russland wurde in den letzten Jahren stark beeinflusst. Eine deutliche Zunahme erfolgte im Jahr 2015 aufgrund der völkerrechtswidrigen Annexion der Krim. Diese politische Veränderung führte zu einem Anstieg der Einwohnerzahl. Seit 2017 ist jedoch ein Abwärtstrend zu beobachten, und es kam zu einer Verringerung der Bevölkerung.

Für das Jahr 2023 wird eine weitere Abnahme der Bevölkerung in Russland prognostiziert. Mit einem erwarteten Bevölkerungsrückgang von etwa 0,35 Prozent stehen dem Land neue Herausforderungen bevor. Diese demografischen Veränderungen haben Auswirkungen auf verschiedene Bereiche wie die Wirtschaft, das Bildungssystem und die soziale Infrastruktur.

Russland Einwohnerzahl

Die Einwohnerzahl von Russland beträgt 144,5 Millionen (Stand 2019). Russland ist der neuntbevölkerungsreichste Staat der Welt. Etwa 77% der Bevölkerung (110 Millionen Einwohner) leben im europäischen Teil des Landes, während der asiatische Teil dünn besiedelt ist. Insgesamt gibt es in Russland 15 Millionenstädte und fast 70 Agglomerationen mit über 500.000 Einwohnern. Ethnische Russen machen fast 80% der Bevölkerung aus.

Die Bevölkerungszahl Russlands ist seit dem Zusammenbruch der Sowjetunion im Jahr 1991 rückläufig. Damals hatte das Land eine Einwohnerzahl von etwa 148 Millionen. Dieser Rückgang ist auf eine Kombination aus Geburtenrückgang und Abwanderung zurückzuführen. Die Geburtenrate in Russland ist in den letzten Jahrzehnten gesunken, während die Sterberate gleichzeitig gestiegen ist. Dies hat zu einem natürlichen Bevölkerungsschwund geführt.

Migration spielt auch eine Rolle bei der Bevölkerungsdynamik Russlands. Viele Menschen aus den zentralasiatischen Republiken, insbesondere aus Tadschikistan und Usbekistan, kommen als Arbeitsmigranten nach Russland. Gleichzeitig gibt es auch eine beträchtliche Anzahl von Russen, die das Land verlassen haben, um im Ausland zu arbeiten oder bessere wirtschaftliche Möglichkeiten zu suchen.

Demografische Trends zeigen, dass die Bevölkerung Russlands altert. Der Anteil der älteren Bevölkerung nimmt zu, während die Zahl der jüngeren Generationen abnimmt. Dies stellt eine Herausforderung für das Land dar, da eine alternde Bevölkerung die soziale Sicherung und das Gesundheitssystem belasten kann. Die Regierung hat verschiedene Maßnahmen ergriffen, um die Geburtenrate zu erhöhen und die Abwanderung von talentierten Fachkräften einzudämmen.

Bevölkerungsdichte Russland

Die Bevölkerungsdichte in Russland beträgt durchschnittlich nur 8,31 Einwohner pro Quadratkilometer. Das Land erstreckt sich über eine enorme Fläche, wodurch es zu erheblichen Unterschieden in der Bevölkerungsdichte zwischen den Regionen kommt. In einigen Regionen liegt die Bevölkerungsdichte bei 74,4 Einwohnern pro Quadratkilometer, wie beispielsweise in Tschuwaschien. Im Gegensatz dazu gibt es Regionen wie den autonomen Bezirk der Ewenken in Ostsibirien, wo die Bevölkerungsdichte nur bei 0,03 Einwohnern pro Quadratkilometer liegt.

73% der Bevölkerung leben in städtischen Siedlungen, während der Rest in ländlichen Gebieten lebt. Die natürliche Bevölkerungsentwicklung in Russland ist seit den späten 1980er-Jahren von niedrigen Geburtenraten, steigenden Sterberaten und einer sinkenden Lebenserwartung gekennzeichnet. Besonders betroffen vom Bevölkerungsrückgang ist die ländliche Bevölkerung. In den 1990er-Jahren gab es jedoch massive Zuwanderungen aus den nicht russischen Nachfolgestaaten der Sowjetunion, die die Verluste durch Abwanderung ausglichen.

Im Vergleich zur internationalen Migration ist die Binnenmigration in Russland deutlich höher. Die Zuwanderungswelle hat seit etwa 1996 deutlich abgenommen. Es ist wichtig zu beachten, dass die Bevölkerungsdichte in Russland im Vergleich zu anderen Ländern vergleichsweise gering ist. Einige Länder wie Singapur haben eine sehr hohe Bevölkerungsdichte von rund 7.987 Einwohnern pro Quadratkilometer, während andere wie Australien eine viel niedrigere Bevölkerungsdichte von etwa 3 Einwohnern pro Quadratkilometer aufweisen.

Die größten Städte in Russland

Moskau ist die größte Stadt in Russland mit einer Einwohnerzahl von über 16 Millionen. Die Stadt ist nicht nur politisches, sondern auch wirtschaftliches, kulturelles und wissenschaftliches Zentrum des Landes. Moskau ist bekannt für seine beeindruckenden Architektur, wie zum Beispiel den Kreml und den Roten Platz. Es gibt auch eine Vielzahl von Museen, Theatern und Parks, die Besucher aus der ganzen Welt anziehen.

Sankt Petersburg ist eine weitere große Stadt in Russland und wird oft als das “Venedig des Nordens” bezeichnet. Die Stadt liegt an der Ostseeküste und beeindruckt mit ihren prächtigen Palästen, Brücken und Kanälen. Sankt Petersburg war früher die Hauptstadt des russischen Kaiserreichs und ist ein kulturelles Zentrum mit vielen Museen, Theatern und historischen Stätten.

Nowosibirsk liegt in Sibirien und ist mit über 1,5 Millionen Einwohnern die drittgrößte Stadt Russlands. Die Stadt ist ein wichtiger wissenschaftlicher und wirtschaftlicher Standort und beherbergt mehrere Universitäten, Forschungsinstitute und Industriebetriebe. Nowosibirsk hat auch eine blühende künstlerische und kulturelle Szene, mit Theatern, Museen und Galerien.

Jekaterinburg ist eine weitere bedeutende Stadt in Russland mit mehr als 1,4 Millionen Einwohnern. Die Stadt liegt am Uralgebirge und ist ein wichtiges industrielles und kulturelles Zentrum. Jekaterinburg ist bekannt für seine architektonischen Schätze, darunter das Jekaterinburger Opern- und Balletthaus sowie die vielen prächtigen Kirchen und Kathedralen. Die Stadt spielt auch eine wichtige Rolle in der russischen Geschichte, da sie der Ort war, an dem die letzte russische Kaiserfamilie ermordet wurde.

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Nischni Nowgorod ist eine weitere große Stadt in Russland, die am Zusammenfluss der Wolga und Oka liegt. Mit einer Einwohnerzahl von über 1,2 Millionen ist sie eine wichtige Handels- und Industriestadt. Nischni Nowgorod ist für seine gut erhaltene Altstadt, die historischen Bauten und die herrliche Aussicht auf die Flüsse bekannt. Die Stadt ist auch Gastgeber der jährlichen internationalen Handelsmesse, die eine große Anzahl von Unternehmen und Besuchern anzieht.

Das Bevölkerungswachstum in Russland: Eine Begründung und Analyse

In den letzten Jahrzehnten verzeichnete Russland ein moderates Bevölkerungswachstum. Von 1960 bis 2021 stieg die Einwohnerzahl um 19,6 Prozent von 119,90 Millionen auf 143,45 Millionen. Diese Zunahme wurde von unterschiedlichen Trends geprägt. Nach dem Zweiten Weltkrieg gab es ab 1965 einen deutlichen Rückgang des Bevölkerungswachstums. Von 1991 bis 2008 war die Wachstumsrate sogar negativ und die Bevölkerungszahl sank. Seitdem gab es eine allmähliche Stabilisierung und zeitweise sogar einen leichten Anstieg. Aktuell deutet jedoch eine Wachstumsrate nahe Null auf eine mögliche Auswirkung der Corona-Pandemie hin.

Eine Vielzahl von Faktoren beeinflusst das Bevölkerungswachstum in Russland. Das Durchschnittsalter stieg von 2012 bis 2021 um 2,08 Jahre von 38,22 auf 40,30 Jahre. Dies deutet sowohl auf den demografischen Wandel als auch auf eine längere Lebenserwartung hin. Darüber hinaus leben rund 75 Prozent der Einwohner in den großen Städten des Landes, was auf eine verstärkte Urbanisierung hindeutet. Allerdings ist dieser Trend leicht rückläufig, mit einem jährlichen Rückgang von -0,2 Prozent.

Die Geburtenrate in Russland ist mit einer Fertilitätsrate von 1,49 pro Frau vergleichsweise niedrig. Die Sterblichkeitsrate liegt im Jahr 2021 bei 16,7 pro 1000 Einwohner, während die Geburtenrate bei 9,6 pro 1000 Einwohner liegt. Dies führt zu einer negativen natürlichen Bevölkerungsbilanz. Um das Bevölkerungswachstum aufrechtzuerhalten, ist Russland daher auf Migration angewiesen. Schätzungsweise sind in den letzten Jahren circa 399.150 Einwohner durch Zuwanderung aus anderen Ländern hinzugekommen.

Im globalen Vergleich verzeichnet Russland lediglich ein geringes Bevölkerungswachstum. Prognosen für die Zukunft deuten darauf hin, dass die Einwohnerzahl bis zum Jahr 2050 auf einen Wert zwischen 130 und 140 Millionen zurückgehen wird. Dies könnte bedeutende Auswirkungen auf die wirtschaftliche und soziale Entwicklung des Landes haben.

Russische Bevölkerungspyramide

Die russische Bevölkerungspyramide gibt Aufschluss über die Altersstruktur der Bevölkerung in Russland. Durch die Analyse dieser Pyramide können wir die Auswirkungen auf soziale, wirtschaftliche und Gesundheitssysteme besser verstehen.

Der demographische Wandel in Russland seit dem Zusammenbruch der Sowjetunion hat zu Veränderungen in der Bevölkerungsstruktur geführt. In den 1990er Jahren, nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion, kam es zu einem Rückgang der Bevölkerung aufgrund einer niedrigen Geburtenrate, einer sinkenden Lebenserwartung und der spezifischen Altersstruktur der Bevölkerung. Diese Faktoren hatten Auswirkungen auf das soziale Gefüge, die Wirtschaft und das Gesundheitssystem des Landes.

In den letzten Jahren hat sich die demographische Lage in Russland verbessert. Durch eine höhere Geburtenrate, eine geringere Sterberate und gezielte Familienpolitik konnte die Bevölkerungszahl zunehmen. Dennoch hat die alternde Bevölkerung und die Rückkehr zu einer niedrigeren Geburtenrate nach 2015 weiterhin Herausforderungen für das Land geschaffen. Die Corona-Pandemie hat diese Herausforderungen verstärkt und zu einem natürlichen Bevölkerungsrückgang geführt.

Um die sozialen, wirtschaftlichen und gesundheitlichen Auswirkungen der demographischen Veränderungen zu bewältigen, ist es wichtig, entsprechende Maßnahmen zu ergreifen. Dazu gehören Programme zur Förderung von Geburten, Investitionen in die Gesundheitsversorgung und die Schaffung von Arbeitsmöglichkeiten für ältere Menschen. Nur durch eine ganzheitliche Betrachtung und Anpassung kann Russland die Herausforderungen bewältigen, die mit der demographischen Entwicklung einhergehen.

Ethnische Vielfalt in Russland

In Russland leben bis zu 193 ethnische Gruppen. Die Mehrheit der Bevölkerung, etwa 80,1 Prozent, besteht aus ethnisch russischen Menschen. Obwohl Russland im Vergleich zu anderen Ländern als relativ homogen gilt, betrachten fast 200 ethnische Minderheiten und Völker Russland als ihre Heimat. Diese ethnischen Gruppen haben in vielen Fällen eine gewisse Autonomie erreicht und können ihre Kultur, Traditionen und Sprache bewahren.

Es gibt Orte in Russland, an denen Alkohol verboten ist und buddhistische Tempel existieren. Dies zeigt die kulturelle Vielfalt, die innerhalb des Landes existiert. Darüber hinaus werden andere Sprachen neben Russisch gesprochen. Dies spiegelt die kulturelle Stärke und den Reichtum der verschiedenen ethnischen Gruppen wider.

In Russland werden 47 autochthone kleine ethnische Völker offiziell anerkannt und gesetzlich geschützt. Einige ethnische Gruppen erfüllen jedoch die Kriterien für den staatlichen Schutz nicht oder haben keine besondere staatliche Förderung erhalten. Dennoch genießen viele dieser Gruppen regionale Autonomie. Dies ermöglicht ihnen, ihre kulturelle Identität zu wahren und ihre Bräuche sowie Sprachen zu bewahren.

  • Russland hat eine ethnische Vielfalt, die sich in bis zu 193 ethnischen Gruppen widerspiegelt.
  • Etwa 80,1 Prozent der Bevölkerung sind ethnisch russisch.
  • Fast 200 ethnische Minderheiten und Völker betrachten Russland als ihre Heimat.
  • Viele dieser ethnischen Gruppen haben Autonomie und können ihre Kultur, Traditionen und Sprache bewahren.
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Dies sind nur einige Aspekte der ethnischen Vielfalt in Russland. Es zeigt, dass das Land eine breite Palette an kulturellen Traditionen, Bräuchen und Sprachen beherbergt. Die Vielfalt der ethnischen Gruppen bereichert das kulturelle Erbe Russlands und trägt zur Schaffung einer vielfältigen und lebendigen Gesellschaft bei.

Demografische Herausforderungen in Russland

Die demografischen Herausforderungen in Russland sind vielfältig und werden von verschiedenen Faktoren geprägt. Eine der Hauptprobleme ist die alternde Bevölkerung. Die niedrige Geburtenrate und die steigende Lebenserwartung führen dazu, dass immer weniger junge Menschen nachkommen, um die ältere Generation zu unterstützen. Dies stellt eine große Belastung für das Sozialsystem und die Rentenversicherung dar.

Ein weiteres Problem ist die Abwanderung von russischen Staatsbürger:innen. Viele junge Menschen entscheiden sich dafür, das Land zu verlassen, um bessere wirtschaftliche und Bildungsmöglichkeiten im Ausland zu suchen. Dies führt zu einem Braindrain und einem Mangel an qualifizierten Fachkräften in Russland.

Ein bedeutender Faktor, der die demografischen Herausforderungen in Russland verstärkt, ist der Einfluss des Krieges in der Ukraine. Durch die Auswanderung von russischen Staatsbürger:innen und Arbeitsmigrant:innen sowie die Rückkehr einiger ehemaliger Arbeitsmigrant:innen aus der Ukraine wird die Bevölkerung weiter dezimiert. Dies hat auch Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt und die Sozialfürsorgesysteme des Landes.

Es ist wichtig, dass Russland Maßnahmen ergreift, um diesen demografischen Herausforderungen entgegenzuwirken. Dazu gehört die Förderung von Familienplanung und die Schaffung eines attraktiven Arbeitsumfelds, um junge Menschen im Land zu halten. Zudem sollten Anreize geschaffen werden, um die Rückkehr von Fachkräften zu fördern und die sozialen Sicherungssysteme zu stärken, um die Bedürfnisse der älteren Bevölkerung zu erfüllen. Eine umfassende Strategie ist erforderlich, um diese Herausforderungen anzugehen und die demografische Zukunft Russlands zu sichern.

Migration in Russland: Eine Analyse der Migrationsmuster und ihrer Auswirkungen

Migration in Russland ist ein wichtiges Thema aufgrund wirtschaftlicher und demografischer Gründe. Mit einer zugewanderten Bevölkerung von mehr als elf Millionen Menschen gehört Russland zu den bedeutendsten Einwanderungsländern der Welt, neben den Vereinigten Staaten, Deutschland und Saudi-Arabien. Insbesondere in den Metropolen Moskau und St. Petersburg ist ein reges Migrationsgeschehen zu beobachten. Dabei stammt die überwiegende Mehrheit der Migrant:innen aus dem postsowjetischen Raum.

Die Migrationsgeschichte Russlands begann jedoch lange vor dem Zerfall der Sowjetunion. Bereits im spätsowjetischen Russland bestanden vielfältige und komplexe Migrationsverhältnisse. Die Auflösung des multinationalen Imperiums verstärkte die Einwanderungsbewegungen noch einmal. Gleichzeitig gab es auch umfassende Auswanderungsbewegungen, insbesondere von ethnischen Minderheiten wie Deutschen und Menschen jüdischen Glaubens.

Die Zahl der in Russland lebenden Migrant:innen wurde zuletzt im Jahr 2020 auf 11,6 Millionen geschätzt. Der Großteil davon stammt aus ehemaligen Sowjetrepubliken. Es wird auch angenommen, dass sich eine hohe Zahl ausländischer Staatsangehöriger ohne Aufenthaltserlaubnis illegal in Russland aufhält. Die staatliche Migrationsbehörde schätzt, dass sieben bis acht Millionen ausländische Staatsangehörige illegal in Russland arbeiten.

Trotz eines starken Rückgangs der Zuwanderung aufgrund der Covid-19-Pandemie kamen im Jahr 2020 offiziell 594.146 Ausländer:innen nach Russland. Die Nettomigration betrug jedoch nur etwa 100.000 Personen, ein starker Rückgang gegenüber den 285.103 Personen im Jahr 2019.

Bevölkerungsentwicklung Russland

Die Bevölkerung Russlands hat sich in den letzten Jahren gewandelt und unterliegt verschiedenen Einflussfaktoren. Am 1. Januar 2022 betrug die offizielle Bevölkerung Russlands 145,6 Millionen Einwohner:innen. Jedoch ergab der russische Zensus von Mitte Oktober bis Mitte November 2021 eine höhere Zahl von 147,2 Millionen Einwohner:innen, der jedoch von vielen Demographie-Expert:innen kritisiert wurde. Die niedrige Beteiligung der Bevölkerung aufgrund mangelnden Bewusstseins für die Notwendigkeit des Zensus und die unzureichende Erfassung bestimmter Bevölkerungsgruppen wie Migrant:innen wurden bemängelt. Darüber hinaus wurde der Zensus dafür kritisiert, dass er die Bevölkerungszahl um drei bis vier Millionen zu hoch beziffert hat.

Der demographischen Entwicklung Russlands seit dem Zusammenbruch der Sowjetunion wurden verschiedene Faktoren zugeschrieben. In den 1990er Jahren führten ein Rückgang der Fertilitätsrate, eine sinkende Lebenserwartung und die Altersstruktur der Bevölkerung zu einem Bevölkerungsrückgang. Transformationsschocks wie die mangelnde Finanzierung des Gesundheitssystems, wirtschaftliche Schwierigkeiten und die Liberalisierung des Alkoholmarktes trugen zu einem starken Rückgang der Fertilitätsrate und Lebenserwartung bei.

In den 2000er Jahren verbesserte sich die demographische Lage Russlands aufgrund verschiedener Maßnahmen und Entwicklungen. Eine höhere Geburtenrate, eine geringere Sterberate sowie soziale und wirtschaftliche Entwicklung trugen zur Verbesserung bei. Maßnahmen wie eine geburtenfördernde Familienpolitik, Verbesserungen im Gesundheitswesen und die erhöhte Attraktivität für Migrant:innen spielten eine Rolle. Von 2009 bis 2017 gab es einen Anstieg der Bevölkerungszahl, selbst ohne Berücksichtigung der Annexion der Krim.

Nach 2015 ging die Geburtenrate wieder zurück, erreichte jedoch im Jahr 2019 ein stabiles Niveau von rund 1,5 Kindern pro Frau. Gleichzeitig nahm die Anzahl der Frauen im gebärfähigen Alter ab, während die höhere Lebenserwartung einen Anstieg der Sterberate verhinderte. Die Corona-Pandemie führte zu natürlichen Bevölkerungsverlusten von über 1,8 Millionen Menschen bis Ende 2021, wobei rund eine Million Todesfälle im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion geschätzt wurden.