Der empfohlene Eiweiß Tagesbedarf liegt laut der deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) bei etwa 0,8 Gramm Eiweiß pro Kilogramm Körpergewicht für erwachsene Menschen. Das bedeutet, dass eine Person mit einem Körpergewicht von beispielsweise 70 Kilogramm etwa 56 Gramm Eiweiß pro Tag zu sich nehmen sollte, während jemand mit einem Körpergewicht von 60 Kilogramm etwa 48 Gramm Eiweiß pro Tag benötigt.
Menschen, die sich viel bewegen, einen körperlich anstrengenden Beruf haben oder häufig Sport treiben, haben einen höheren Eiweißbedarf. Für sie wird empfohlen, etwa 1,2-1,4 Gramm Eiweiß pro Kilogramm Körpergewicht aufzunehmen. Ältere Menschen hingegen sollten etwa 1,0-1,3 Gramm Eiweiß pro Kilogramm Körpergewicht mit der Nahrung zu sich nehmen, um Muskelabbau und Osteoporose vorzubeugen.
Eine eiweißreiche Ernährung kann beim Abnehmen unterstützen, da sie lange satt hält und den Stoffwechsel anregt. Studien haben gezeigt, dass eine Ernährung mit einem Eiweißanteil von 20-30 Prozent der täglichen Energieaufnahme den Kalorienverbrauch erhöht. Um dieses Ziel zu erreichen, sollten beispielsweise bei einer täglichen Energiezufuhr von 2000 Kalorien etwa 100-150 Gramm Eiweiß pro Tag aufgenommen werden. Allerdings sollte beachtet werden, dass zu viel Protein auch potenzielle Risiken birgt.
Beim Muskelaufbau wird empfohlen, täglich 1,5-2,2 Gramm Eiweiß pro Kilogramm Körpergewicht zu essen, um eine positive Proteinbilanz zu erreichen und den Muskelabbau während einer kalorienreduzierten Diät zu verhindern. Jedoch sollte darauf geachtet werden, dass eine übermäßige Proteinaufnahme zu Belastungen für die Nieren führen kann. Eine ausgewogene Ernährung ist daher wichtig, um den richtigen Eiweißbedarf zu decken und mögliche Risiken zu vermeiden.
Lebensmittel mit viel Eiweiß
Eiweiß ist ein essentieller Bestandteil einer ausgewogenen Ernährung und spielt eine wichtige Rolle für den Aufbau und Erhalt unserer Muskeln. Wenn es darum geht, Lebensmittel mit viel Eiweiß zu finden, gibt es sowohl tierische als auch pflanzliche Quellen, die uns ausreichend versorgen können.
Unter den tierischen Lebensmitteln sind Fleisch und Geflügel eine ausgezeichnete Wahl. Fleischsorten wie Trockenfleisch, Rohschinken, Rinderfilet und Geflügelfleisch sind besonders proteinreich und können unseren Bedarf gut decken. Zum Beispiel enthält Trockenfleisch beeindruckende 51 Gramm Protein pro 100 Gramm.
Hartkäsesorten sind ebenfalls eine gute Wahl für eine Proteinquelle. Parmesan und Emmentaler sind dabei besonders hervorzuheben. Parmesan enthält etwa 34,9 Gramm Protein pro 100 Gramm, während Emmentaler etwa 28,4 Gramm Protein pro 100 Gramm bietet.
Auch Milchprodukte sollten bei einer proteinreichen Ernährung nicht fehlen. Ein Hühnerei enthält etwa 13,2 Gramm Protein und Magerquark etwa 10,6 Gramm Protein pro 100 Gramm. Zusätzlich kann auch Eiweißpulver eine ergänzende Option sein, um den Proteingehalt in Mahlzeiten oder Shakes zu erhöhen.
Wenn es um pflanzliche Eiweißquellen geht, sind Hülsenfrüchte, Nüsse, Getreide und einige Gemüsesorten zu nennen. Diese Lebensmittel bieten eine gute Alternative für Personen, die sich vegetarisch oder vegan ernähren möchten. Sie enthalten ebenfalls wertvolles Protein, um den Bedarf zu decken.
Der Proteinbedarf einer Person hängt von verschiedenen Faktoren wie Körpergewicht, Geschlecht, Alter und Lebensstil ab. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt beispielsweise für einen durchschnittlich aktiven Erwachsenen eine tägliche Eiweißzufuhr von 0,8 Gramm pro Kilogramm Körpergewicht. Ältere Menschen und bestimmte Bevölkerungsgruppen haben möglicherweise einen höheren Bedarf.
Obwohl diese Lebensmittel eine gute Quelle für Eiweiß sind, ist es wichtig, auch andere Nährstoffe in unserer Ernährung zu berücksichtigen. Es ist ratsam, eine vielfältige Ernährung zu haben, um sicherzustellen, dass wir alle wichtigen Nährstoffe erhalten. In Kombination mit einer gesunden Ernährung kann die Aufnahme von Eiweiß aus einer Vielzahl von Quellen dazu beitragen, unsere Ernährung ausgewogen zu gestalten und unsere allgemeine Gesundheit zu unterstützen.
Symptome und Auswirkungen von Eiweißmangel
Eiweißmangel kann verschiedene Symptome und Auswirkungen auf unseren Körper haben. Es ist wichtig, diese Anzeichen zu erkennen und rechtzeitig Maßnahmen zu ergreifen, um mögliche gesundheitliche Folgen zu vermeiden.
Brüchige Nägel: Ein Mangel an Eiweiß kann dazu führen, dass unsere Zellen instabil werden. Dies kann sich auf unsere Nägel auswirken, die spröde werden und leicht einreißen oder abbrechen können.
Haarausfall: Eiweißmangel kann auch zu Problemen mit unserem Haar führen. Unser Haar besteht hauptsächlich aus einem Strukturprotein namens Keratin. Wenn unser Körper nicht genügend Eiweiß erhält, kann das Haar brüchig werden und sogar zu Haarausfall führen.
Trockene Haut: Unsere Haut benötigt ausreichend Eiweiß, um gesund und strahlend zu bleiben. Ein Mangel kann zu trockener und schuppiger Haut führen und sogar die natürliche Abwehrbarriere unserer Haut schwächen.
- Wassereinlagerungen: Neben diesen äußeren Anzeichen kann ein Eiweißmangel auch zu Wassereinlagerungen im Körper führen. Eiweiß spielt eine wichtige Rolle beim Transport von Blut und gelösten Stoffen im Körper. Wenn wir zu wenig Eiweiß zu uns nehmen, kann es zu vermehrten Wassereinlagerungen kommen.
- Heißhunger: Ein Eiweißmangel kann auch zu Heißhunger führen. Unser Körper versucht den Mangel auszugleichen und sendet Signale aus, die uns dazu verleiten, mehr zu essen.
- Muskelaufbau und Muskelabbau: Eiweiß ist essentiell für den Aufbau und Erhalt unserer Muskeln. Ein Mangel kann dazu führen, dass der Muskelaufbau erschwert wird und Trainingserfolge ausbleiben. Insbesondere ältere Menschen sind einem erhöhten Risiko für Muskelabbau ausgesetzt, wenn sie nicht genügend Eiweiß zu sich nehmen.
- Schlafstörungen: Ein Eiweißmangel kann auch unseren Hormonhaushalt beeinflussen und zu Schlafstörungen führen. Eine ausgewogene Eiweißzufuhr kann helfen, einen gesunden Schlaf zu fördern.
- Anfälligkeit für Krankheiten: Eiweiß spielt eine wichtige Rolle bei der Bildung und Mobilisierung von Immunzellen. Ein Mangel an Eiweiß kann das Immunsystem schwächen und uns anfälliger für Krankheiten machen.
Es ist also von großer Bedeutung, auf eine abwechslungsreiche und proteinreiche Ernährung zu achten, um Eiweißmangel zu vermeiden. Der individuelle Eiweißbedarf kann je nach Alter, körperlicher Aktivität und anderen Faktoren variieren. Indem wir unsere Ernährung bewusst gestalten und ausgewogene Mahlzeiten mit ausreichend Eiweiß zu uns nehmen, können wir dazu beitragen, unsere Gesundheit zu erhalten und mögliche negative Folgen eines Eiweißmangels zu verhindern.
Proteinreiche Ernährung für Sportler
Eine proteinreiche Ernährung ist für Sportler wichtig, da Proteine beim Muskelaufbau helfen, den Stoffwechsel steigern und die Fettverbrennung anregen. Proteine sind die Bausteine des Körpers und sind für die Reparatur und den Aufbau von Muskeln unerlässlich. Sie spielen auch eine wichtige Rolle bei der Regeneration nach dem Training.
Laut der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) sollten Erwachsene pro Tag 0,8 Gramm Proteine pro Kilogramm Körpergewicht zu sich nehmen. Diese Menge ist ausreichend, um den normalen Bedarf des Körpers zu decken. Für Leistungssportler wird jedoch eine höhere Menge von zwei Gramm pro Kilogramm Körpergewicht empfohlen. Dies liegt daran, dass intensive körperliche Aktivität den Proteinbedarf erhöht.
Es gibt sowohl tierische als auch pflanzliche Proteinquellen, die für den Muskelaufbau geeignet sind. Zu den top 10 tierischen proteinreichen Lebensmitteln gehören:
- Eier: 6 Gramm Eiweiß pro mittelgroßem Ei
- Magerquark: 13 Gramm Eiweiß pro 100 Gramm Quark
- Griechischer Joghurt: 8-10 Gramm Eiweiß pro 100 Gramm Joghurt
- Milch: 3 Gramm Eiweiß pro 100 Gramm Milch
- Hähnchenbrust: 23 Gramm Eiweiß pro 100 Gramm Hähnchenbrust
- Parmesankäse: 35 Gramm Eiweiß pro 100 Gramm Käse
- Mageres Rindfleisch: ca. 28 Gramm Eiweiß pro 100 Gramm magerem Rindfleisch
- Forelle: 24 Gramm Eiweiß pro 100 Gramm Fisch
- Lachs: 20 Gramm Eiweiß pro 100 Gramm Lachs
- Garnelen: 19 Gramm Eiweiß pro 100 Gramm Garnelen
Eine ausgewogene Ernährung, die reich an Proteinquellen ist, kann dazu beitragen, den Muskelaufbau zu unterstützen, den Körper mit den notwendigen Nährstoffen zu versorgen und die sportliche Leistung zu verbessern. Es ist wichtig, den Proteinbedarf basierend auf dem individuellen Aktivitätslevel und den Zielen anzupassen. Konsultieren Sie am besten einen Ernährungsexperten, um eine maßgeschneiderte Ernährungsplanung zu erhalten.
Der Proteinbedarf beim Muskelaufbau hängt von verschiedenen Faktoren ab. Dazu gehören die Art des Trainings, die Intensität, Dauer und Häufigkeit des Trainings sowie das Alter des Sportlers. Um Muskeln aufzubauen, ist eine sportgerechte Gesamteiweißversorgung entscheidend. Etwa 20% eines Muskels bestehen aus Protein, das für den Aufbau, Erhalt und die Reparatur der Muskulatur benötigt wird. Eine ausreichende Eiweißzufuhr ist auch wichtig für das Immunsystem, die Hormon- und Enzymbildung. Eine insgesamt unzureichende Eiweißversorgung kann das Verletzungs- und Infektionsrisiko erhöhen, die Erholungsfähigkeit beeinträchtigen und die Regeneration verzögern.
Für gesunde Erwachsene beträgt die empfohlene Eiweißzufuhr derzeit 0,8 g Eiweiß pro kg Körpergewicht pro Tag. Bei regelmäßigem Sporttreiben erhöht sich der Eiweißbedarf. Je nach Intensität, Dauer und Häufigkeit des Trainings werden für aktive Sportler Eiweißmengen von 1,4 g bis 1,6 g pro kg Körpergewicht pro Tag empfohlen.
Die Qualität des Proteins spielt ebenfalls eine wichtige Rolle. Tierische Eiweißquellen wie Fleisch, Fisch, Eier, Milch- und Milchprodukte enthalten mehr lebensnotwendige Aminosäuren als pflanzliche Eiweißquellen. Die Kombination von tierischen und pflanzlichen Eiweißquellen erhöht die Eiweißqualität. Es wird empfohlen, mehr als die Hälfte der Gesamteiweißzufuhr mit pflanzlichen Eiweißquellen abzudecken, um die empfohlene Kohlenhydratbetonung bei der Lebensmittelauswahl zu unterstützen.
Beim Krafttraining wird eine mindestens 20% höhere Eiweißmenge empfohlen, um den Muskelaufbau zu unterstützen. Molkenprotein, auch als Whey-Protein bezeichnet, ist ideal für den Muskelaufbau, da es den Muskeln schnell zur Verfügung steht und ein hochwertiges Aminosäureprofil liefert. Milch und Milchprodukte sind vor und nach dem Krafttraining empfehlenswert. Auch pflanzliche Eiweißquellen wie Amarant, Hafer, Chia-Samen, Hülsenfrüchte, eiweißreiches Brot und Nüsse sind geeignet.
Das richtige Timing und die Qualität der Eiweißzufuhr sind entscheidend für den Muskelaufbau. Es ist wichtig, Protein sowohl vor als auch nach dem Training zu konsumieren, um den Körper mit ausreichend Aminosäuren zu versorgen. Vor dem Training kann ein Snack mit schneller verfügbarer Proteinquelle wie Whey-Protein oder Milch hilfreich sein. Nach dem Training ist es wichtig, dem Körper hochwertiges Protein zuzuführen, um die Muskeln optimal zu unterstützen. Eine Kombination aus tierischen und pflanzlichen Proteinquellen kann dabei die beste Wahl sein.
Mit diesen Erkenntnissen lässt sich der Proteinbedarf beim Muskelaufbau individuell anpassen, um eine optimale Muskelentwicklung zu fördern.
Proteinquellen für Vegetarier und Veganer
Eine ausgewogene proteinreiche Ernährung ist sowohl für Vegetarier als auch für Veganer von großer Bedeutung. Es gibt eine Vielzahl von pflanzlichen Proteinquellen, die es Vegetariern und Veganern ermöglichen, ihren Proteinbedarf zu decken. Einige der wichtigsten Quellen sind:
- Milchprodukte/Soja: Eine Portion Quark (gibt es auch auf Soja-Basis) mit ein wenig Früchten oder Haferflocken ist eiweißreich.
- Hülsenfrüchte (Linsen, Bohnen, Erbsen): Linsen enthalten viele Ballaststoffe und sind kalorienarm.
- Kerne: Sonnenblumenkerne, Kürbiskerne usw. können den Salat aufwerten.
- Nüsse: Cashewnüsse und Mandeln sind ideal als Snack, aber in Maßen konsumieren, da sie kalorienreich sind.
- Tofu: Enthält alle acht essentiellen Aminosäuren und hat einen Eiweißgehalt von 10-20 Gramm pro 100 Gramm.
- Eier: Der Eiweißgehalt liegt bei 12,8 Gramm.
- Brokkoli: Enthält Eiweiß.
- Quinoa: Hat einen hohen Eiweißgehalt und kann als Reisersatz verwendet werden.
- Hafer: Enthält auf 100 Gramm 15 Gramm Eiweiß.
- Chia-Samen: Enthalten auf 100 Gramm 21 Gramm Eiweiß und können zum Beispiel ins Müsli gegeben werden.
Es ist wichtig, eine Vielzahl von pflanzlichen Proteinquellen zu konsumieren, um sicherzustellen, dass alle essentiellen Aminosäuren abgedeckt sind. Für eine optimale Proteinversorgung sollten Vegetarier und Veganer darauf achten, diese Proteinquellen regelmäßig in ihre Mahlzeiten einzubauen. Eine Kombination aus Hülsenfrüchten und Getreideprodukten wie Quinoa oder Hafer kann eine vollständige Proteinzufuhr gewährleisten. Außerdem können Tofu, Eier und Milchprodukte für Vegetarier eine gute Ergänzung sein.
Neben der Proteinaufnahme ist es auch wichtig, auf eine ausgewogene Ernährung zu achten und den gesamten Nährstoffbedarf zu decken. Dies kann durch den Verzehr von Gemüse, Obst, Vollkornprodukten und gesunden Fetten erreicht werden. Eine ausgewogene Ernährung, die reich an pflanzlichen Proteinquellen ist, kann die Gesundheit fördern und den Bedürfnissen von Vegetariern und Veganern gerecht werden.
Die Rolle von Protein beim Abnehmen
Protein ist ein essentieller Nährstoff, der eine wichtige Rolle beim Abnehmen spielen kann. Die Eiweiß-Diät, bei der der Anteil an Proteinen erhöht und Kohlenhydrate reduziert werden, ist eine beliebte Ernährungsweise, um Gewicht zu verlieren. Eine kurzfristige Ernährung mit hoher Proteinzufuhr kann zu größeren Abnehmerfolgen führen als Diäten mit geringerem Eiweißanteil.
Ein Grund dafür ist, dass eiweißreiche Lebensmittel dazu beitragen können, dass wir uns länger satt fühlen. Proteine haben einen höheren Sättigungseffekt als Kohlenhydrate oder Fette. Das bedeutet, dass wir nach einer proteinreichen Mahlzeit weniger Hunger haben und weniger Kalorien konsumieren. Indem wir uns satter fühlen, fällt es uns leichter, weniger zu essen und somit ein Kaloriendefizit zu erreichen, das für den Gewichtsverlust wichtig ist.
Ein weiterer Vorteil einer proteinreichen Ernährung während der Gewichtsabnahme ist der Erhalt der Muskelmasse. Wenn wir unserem Körper weniger Kalorien zuführen, besteht das Risiko, dass er Muskelprotein als Energiequelle verwendet. Durch den Verzehr ausreichender Mengen an Protein können wir dem entgegenwirken und unsere Muskelmasse erhalten. Dies ist wichtig, da die Muskelmasse den Grundumsatz unseres Körpers beeinflusst und eine höhere Muskelmasse dazu beitragen kann, mehr Kalorien zu verbrennen, selbst in Ruhe.
- Eine erhöhte Proteinzufuhr kann zu größeren Abnehmerfolgen führen.
- Proteine haben einen höheren Sättigungseffekt und können dazu beitragen, Hunger zu reduzieren und weniger Kalorien zu konsumieren.
- Eine proteinreiche Ernährung kann den Erhalt der Muskelmasse während der Gewichtsabnahme fördern.
Protein und Nierenfunktion
Eine proteinreiche Ernährung kann die Nierenfunktion beeinträchtigen, insbesondere bei Personen mit Diabetes, Übergewicht, Adipositas oder nur einer Niere. Es wurde in verschiedenen Studien festgestellt, dass eine hohe Proteinaufnahme mit einem Rückgang der glomerulären Filtrationsrate (GFR) einhergeht. Sowohl tierisches als auch pflanzliches Protein haben den gleichen Effekt auf die Nieren. Bei einer täglichen Gesamtproteinaufnahme von über 1,20 g/kg Idealgewicht wurde ein fast doppelt so hoher Rückgang der GFR festgestellt im Vergleich zur Gruppe mit der niedrigsten Proteinaufnahme.
Eine südkoreanische Studie mit 9226 Teilnehmern bestätigte ähnliche Ergebnisse. Teilnehmer mit einer hohen Proteinaufnahme hatten eine signifikant höhere Wahrscheinlichkeit einer glomerulären Hyperfiltration und eines schnellen Rückgangs der GFR. Die GFR nahm ab, je höher die Proteinaufnahme war. Im höchsten Quartil der Probanden wurde eine 3,48-fache Häufigkeit der glomerulären Hyperfiltration im Vergleich zum niedrigsten Quartil festgestellt. Es kam auch 1,32-fach häufiger zu einem schnellen Rückgang der GFR von mehr als 3 ml/min/1,73 m²/Jahr.
Es wird dringend empfohlen, dass Patienten mit einer diagnostizierten chronischen Nierenerkrankung eine eiweißarme Ernährung einhalten. Eine proteinreiche Ernährung kann unwissentlich das Risiko für irreversibles Nierenversagen erhöhen, insbesondere bei Personen, die unwissentlich an einer chronischen Niereninsuffizienz leiden. Daher ist es wichtig, die Bevölkerung über die Auswirkungen einer proteinreichen Ernährung auf die Nierenfunktion aufzuklären und für einen bedachten Umgang mit Protein zu sensibilisieren.
Proteinbedarf für ältere Menschen
Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) hat kürzlich den Proteinbedarf für ältere Menschen überarbeitet. Gemäß der neuen Empfehlung sollten Menschen ab dem 65. Lebensjahr täglich etwa 1,0 Gramm Protein pro Kilogramm Körpergewicht zu sich nehmen. Dieser höhere Bedarf wurde festgelegt, um dem Muskelabbau im Alter entgegenzuwirken. Es ist wichtig zu beachten, dass es sich dabei um einen Schätzwert handelt, da es an verlässlichen Daten mangelt.
Protein spielt eine entscheidende Rolle bei der Erhaltung und dem Aufbau von Muskelmasse. Mit fortschreitendem Alter besteht ein erhöhtes Risiko für einen Abbau von Muskelgewebe. Dieser Verlust kann zu Schwäche, eingeschränkter Mobilität und erhöhter Anfälligkeit für Verletzungen führen. Durch eine ausreichende Proteinzufuhr kann diesem Muskelabbau entgegengewirkt werden, was zu einer verbesserten Funktionalität und Lebensqualität im Alter beitragen kann.
Es ist wichtig zu beachten, dass Protein nicht nur aus Fleisch gewonnen werden kann. Die DGE betont, dass alternative Proteinquellen wie Hülsenfrüchte (wie Linsen, Bohnen und Kichererbsen) bevorzugt werden können. Diese pflanzlichen Proteine bieten nicht nur eine gute Proteinquelle, sondern enthalten auch Ballaststoffe und andere Nährstoffe, die zur Gesundheit beitragen. Durch den Verzehr verschiedener Proteinquellen kann eine ausgewogene Ernährung gewährleistet werden, die alle notwendigen Nährstoffe für ältere Menschen bietet.
Insgesamt betont die aktualisierte Empfehlung der DGE die Bedeutung einer ausreichenden Proteinzufuhr für ältere Menschen. Ein Proteinbedarf von 1,0 Gramm pro Kilogramm Körpergewicht pro Tag kann dabei helfen, Muskelabbau im Alter zu verhindern und die allgemeine Gesundheit und Mobilität zu unterstützen. Es ist jedoch wichtig, verschiedene Proteinquellen zu nutzen, um eine ausgewogene Ernährung zu gewährleisten.
Proteinreiche Ernährung bei Schwangerschaft
Eine proteinreiche Ernährung ist während der Schwangerschaft äußerst wichtig. Proteine spielen eine entscheidende Rolle bei der Entwicklung des Fötus und der Aufrechterhaltung einer gesunden Schwangerschaft. Sie sind die Bausteine des Lebens und werden für das Wachstum und die Reparatur von Gewebe benötigt.
Empfohlen wird, dass schwangere Frauen eine ausreichende Menge an Protein zu sich nehmen. Der tägliche Bedarf variiert je nach Gewicht und individuellem Gesundheitszustand. Im Allgemeinen wird jedoch empfohlen, während der Schwangerschaft etwa 75 bis 100 Gramm Protein pro Tag zu konsumieren. Dies kann durch den Verzehr von magerem Fleisch, Fisch, Eiern, Hülsenfrüchten und Milchprodukten erreicht werden.
Eine proteinreiche Ernährung bietet zahlreiche Vorteile für die Entwicklung des Fötus. Proteine unterstützen das Wachstum von Zellen und Geweben, einschließlich des Gehirns und der Muskeln. Sie tragen zur Bildung von Enzymen, Hormonen und Antikörpern bei, die für eine gesunde Schwangerschaft und den Schutz des Fötus von entscheidender Bedeutung sind.
- Wichtige Rolle bei der Entwicklung des Fötus: Proteine sind essentiell für das Wachstum und die Entwicklung des Fötus. Sie spielen eine wichtige Rolle bei der Bildung von Organen, Muskeln und Geweben.
- Aufrechterhaltung einer gesunden Schwangerschaft: Protein unterstützt die Produktion von Hormonen und Enzymen, die für die Aufrechterhaltung einer gesunden Schwangerschaft erforderlich sind.
- Stärkung des Immunsystems: Proteinreiche Nahrungsmittel enthalten auch Antikörper, die das Immunsystem stärken und dazu beitragen können, Infektionen und Krankheiten während der Schwangerschaft zu bekämpfen.
Es ist wichtig, während der Schwangerschaft eine ausgewogene Ernährung zu haben, die ausreichend Protein enthält. Eine proteinreiche Ernährung unterstützt die gesunde Entwicklung des Fötus, trägt zur Aufrechterhaltung einer gesunden Schwangerschaft bei und stärkt das Immunsystem. Es wird empfohlen, vor Beginn einer neuen Ernährung Rücksprache mit einem Arzt oder einer Ernährungsfachkraft zu halten, um den individuellen Bedarf zu bestimmen.